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„Wenn Du jemandem begegnest,

so erinnere Dich daran, dass es eine heilige Begegnung ist.

Wie Du ihn siehst, wirst Du Dich selber sehen.

Wie Du ihn be-handelst, wirst Du Dich selbst behandeln.

Wie Du über ihn denkst, wirst Du über Dich denken.

Vergiss dies nie, denn in ihm wirst Du Dich selbst finden oder verlieren.“ 



Ein Kurs in Wundern

Nachfolgenden Text und weitere Informationen unter:http://www.greuthof.de/ekiw.php

»Nichts Wirkliches kann bedroht werden.

Nichts Unwirkliches existiert.

Hierin liegt der Frieden Gottes.«

So beginnt Ein Kurs in Wundern. Er trifft eine grundlegende Unterscheidung zwischen dem Wirklichen und dem Unwirklichen, zwischen Erkenntnis und Wahrnehmung. Erkenntnis ist Wahrheit - unter einem einzigen Gesetz, dem Gesetz der Liebe oder Gottes. Die Wahrheit ist unveränderlich, ewig und unzweideutig. Sie kann unerkannt sein, aber sie kann nicht verändert werden. Sie gilt für alles, was Gott erschaffen hat, und nur das, was er erschaffen hat, ist wirklich. Sie liegt jenseits des Lernens, weil sie jenseits von Zeit und Prozess liegt. Sie hat kein Gegenteil, keinen Anfang und kein Ende. Sie ist einfach.

Die Welt der Wahrnehmung andererseits ist die Welt der Zeit, der Veränderung, der Anfänge und der Enden. Sie beruht auf Deutung, nicht auf Tatsachen. Sie ist die Welt der Geburt und des Todes, gegründet auf den Glauben an Mangel, Verlust, Trennung und Tod. Sie wird gelernt statt gegeben, ist selektiv in ihren Wahrnehmungsschwerpunkten, instabil in ihrer Funktionsweise und falsch in ihren Deutungen.

Aus Erkenntnis und Wahrnehmung gehen zwei unterschiedliche Denksysteme hervor, die in jeder Hinsicht gegenteilig sind. Im Bereich der Erkenntnis existieren keine Gedanken getrennt von Gott, weil Gott und seine Schöpfung einen Willen miteinander teilen. Die Welt der Wahrnehmung hingegen ist aus dem Glauben an Gegensätze und getrennte Willen gemacht, die in ständigem Konflikt miteinander und mit Gott sind. Was die Wahrnehmung sieht und hört, scheint wirklich zu sein, weil sie nur das ins Bewusstsein einlässt, was den Wünschen des Wahrnehmenden entspricht. Das führt zu einer Welt von Illusionen, zu einer Welt, die ständiger Abwehr bedarf, gerade weil sie nicht wirklich ist.




Wenn du in der Welt der Wahrnehmung gefangen bist, dann bist du in einem Traum gefangen. Du kannst ohne Hilfe nicht daraus entrinnen, weil alles, was dir deine Sinne zeigen, nur die Wirklichkeit des Traums bezeugt. Gott hat die Antwort bereitgestellt, den einzigen Ausweg, den wahren Helfer. Es ist die Funktion seiner Stimme, seines Heiligen Geistes, zwischen den beiden Welten zu vermitteln. Er kann das tun, weil er, während er einerseits die Wahrheit erkennt, andererseits auch unsere Illusionen wahrnimmt, doch ohne an sie zu glauben. Es ist das Ziel des Heiligen Geistes, uns aus der Traumwelt entrinnen zu helfen, indem er uns lehrt, wie wir unser Denken umkehren und unsere Fehler verlernen können. Die Vergebung ist die große Lernhilfe des Heiligen Geistes, um diese Umkehr im Denken herbeizuführen. Doch hat der Kurs seine eigene Definition für das, was Vergebung wirklich ist, genauso wie er die Welt auf seine Weise definiert.

Die Welt, die wir sehen, spiegelt lediglich unseren eigenen inneren Bezugsrahmen wider: die vorherrschenden Ideen, Wünsche und Gefühle in unserem Geist. »Wahrnehmung wird durch Projektion erzeugt« (T-13.V.3:5 u. T-21.Einl.1:1). Erst schauen wir nach innen und entscheiden uns für die Art von Welt, die wir sehen wollen, und dann projizieren wir diese Welt nach außen und machen daraus die Wahrheit, wie wir sie sehen. Wir machen sie durch unsere Deutungen dessen, was wir sehen, wahr. Wenn wir die Wahrnehmung dazu verwenden, unsere eigenen Fehler - unseren Ärger, unsere Angriffsimpulse, unseren Mangel an Liebe in welcher Form auch immer - zu rechtfertigen, so werden wir eine Welt des Bösen, der Zerstörung, der Böswilligkeit, des Neides und der Verzweiflung sehen. Das alles müssen wir vergeben lernen, und zwar nicht deshalb, weil wir »gut« und »barmherzig« sind, sondern weil das, was wir sehen, nicht wahr ist. Wir haben die Welt durch unsere verdrehten Abwehrmechanismen verzerrt und sehen deshalb etwas, was nicht vorhanden ist. Indem wir unsere Wahrnehmungsfehler erkennen lernen, lernen wir auch, über sie hinwegzusehen oder zu »vergeben«. Gleichzeitig vergeben wir uns selbst, indem wir über unsere verzerrten Selbstkonzepte zu dem Selbst blicken, das Gott in uns und als uns erschaffen hat.



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